Dietrich Thurau

deutscher Radsportler (Straße); WM-Zweiter 1977 und 1979; Fünfter bei seinem Tour-de-France-Debüt 1977 (15 Tage im gelben Trikot und fünf Etappensiege); 1978 Sieger der Meisterschaft von Zürich; 1979 Sieger bei Lüttich-Bastogne-Lüttich; gewann zwischen 1975 und 1988 29 Sechstagerennen; dt. Sportler des Jahres 1977

Erfolge/Funktion:

Vizeweltmeister 1977, 1979

Fünfter Tour de France 1977

Sportler des Jahres 1977

* 9. November 1954 Frankfurt/M.

Dietrich Thurau, der in ganz Deutschland nur liebevoll "Didi" genannt wurde, war wohl einer der talentiertesten Fahrer in der Geschichte des deutschen Radsports. Der charismatische Frankfurter löste nach seinem sensationellen Vorstoß in die Weltelite Mitte der siebziger Jahre in seiner Heimat einen bis dahin ungeahnten Radsport-Boom aus. Anlässlich der Tour de France 1977 hielt eine ganze Nation den Atem an: Deutschland verfolgte gespannt seine Auftritte in Frankreich. Man freute sich mit Thurau, man litt mit ihm. Aber der in kürzester Zeit zum gefeierten und umjubelten Star hochkatapultierte Mittzwanziger war dem raschen Ruhm auf Dauer nicht gewachsen, machte letztlich zu wenig aus seinem außergewöhnlichen Talent. Er verstrickte sich mehrfach in Skandale und Affären und ließ nur noch sporadisch mit sportlichen Leistungen aufhorchen. Trotz aller Negativschlagzeilen blieb er aber das Idol einer Generation und büßte kaum etwas von seiner Popularität ...